
Wanderung zwischen römischen Aquädukten
Das grüne Tal zwischen Tivoli und den Albaner Bergen, wenige Kilometer vom Stadtrand von Rom entfernt, eignet sich besonders jetzt im Frühling für Wanderungen. Die Vegetation explodiert nun förmlich und das Wetter ist weder zu warm noch zu kalt. Natürlich trifft man auch hier in der Umgebung Roms auf Zeugnisse der Geschichte. Wir befinden uns im Gebiet des Colle Faustiniano, der seinen Namen wahrscheinlich von einer Villa der Kaiserin Faustina hat. Ihr Name begegnet uns auch auf dem Forum Romanum, wo ihr Ehemann Antonius Pius ihr einen Tempel widmete. Später wurde die barocke Fassade von San Lorenzo in Miranda hinter die Säulen gesetzt und komplettiert dieses charakteristische Ensemble. Von der Villa ist nichts mehr zu sehen. Doch die Reste der Aquädukte, der Wasserleitungen der Römer, die hier aus den Bergen kommend die Ebene erreichen, finden wir überall.

Die Wasserversorgung Roms
Ein Erfolgsgeheimnis der römischen Zivilisation war die Wasserversorgung. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Rom in der Antike zu einer Millionenstadt wuchs, waren die Wasserleitungen, die Aquädukte. Die frühen Römer versorgten sich noch aus dem Tiber oder aus Regenwasserzisternen. Keine sehr hygienische Lösung. 312 v.Chr. lies der Konsul Appius Claudius Caecus, dem Rom auch die Via Appia verdankt, über eine erste Wasserleitung sauberes Quellwasser nach Rom transportieren. Über den nach ihm benannten Aquädukt Aqua Appia. In den folgenden Jahren kamen weitere 10 Aquädukte dazu, über die eine Wassermenge in die Metropole floss, die selbst im modernen Rom nicht mehr erreicht wurde. Die Reste der gigantischen Brückenbauten sieht man noch heute vor allem östlich von Rom. Das zweite Aquädukt, der Anio Vetus folgte 272 -269 v.Chr. Er transportierte über eine Länge von 64 km Wasser aus dem Tal des Aniene (lat. Anio) nach Rom. Er wurde im Wesentlichen aus der Beute beim Sieg gegen König Pyrrhos von Epirus finanziert. Sein Wasser hatte aber im Gegensatz zur Aqua Appia keine besonders gute Qualität und wurde daher vor allem zur Bewässerung der Gärten und zur Straßenreinigung benutzt.

Der Ponte della Mola
In der Regierungszeit von Kaiser Hadrian (117 – 138) wurde das Aquädukt restauriert und einige Abkürzungen als große Brückenbauwerke gebaut. Eine dieser Brücken finden wir unvermittelt im grünen Tal, der sogenannte Ponte della Mola, der den Bach „Fossato delle Mole“ überspannt. Ein Beispiel der hochstehenden römischen Ingenieurbaukunst. Die 24 Bögen haben eine Spannweite von mindestens 4 Metern. Die Pfeiler bestehen aus römischem Beton, der mit Ziegeln verkleidet ist.
Das Aquädukt ist außerordentlich gut erhalten, lediglich der 19te und 20te Bogen sind 1965 eingefallen.
Man kann den Weg bergauf bis San Gregorio da Sassola, einem idyllischen Bergort mit Burg folgen. Unterwegs sieht man ein weiteres, allerdings stark zugewachsenes Aquädukt, den Ponte San Pietro.
Etwa 400 m südwestlich des Ponte della Mola befindet sich der grandiosen Ponte Lupo, der sich allerdings auf Privatgelände befindet.
Quellen: Tibursuperbum, Wikipedia, Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft




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