
Am Beginn der Via Veneto gibt es einen kleinen, sehr reizenden Brunnen, den Bienenbrunnen, die Fontana delle Api. Wie der Innschrift zu entnehmen ist gab Papst Urban VIII. den Brunnen zur Annehmlichkeit der Römer1644 in Auftrag. Geschaffen wurde er vom großen Bildhauer Gian Lorenzo Bernini, der auch den Tritonenbrunnen in der Mitte des Platzes schuf.

Der Bienenbrunnen mit seiner niedrigen Schale ergänzte den prächtigen Brunnen im Zentrum des Platzes als Pferdetränke. Bernini verarbeitete dabei das Familienwappen des Papstes, der Barberini, das drei Bienen zeigt und lies die Bienen zum Brunnen fliegen um sich am Wasser zu laben. Bernini hat immer wieder Tiere in seine Brunnen eingebaut, die nicht zum üblichen Schmuckkanon gehören. So bereicherte er Rom um eine weitere fantasievolle Skulptur.
Der Brunnen war ursprünglich in die Fassade des nahen Palazzo Soderini integriert. Am Balkon an der Ecke zur Via Sistina, unter dem er einst stand, sind, passend dazu, ebenfalls Bienen ins Geländer eingeflochten. Der Brunnen wurde 1865 bei einer Straßenverbreiterung entfernt und in einem städtischen Depot gelagert.

Als man sich 1915 entschloss den Brunnen an der Einmündung der Via Veneto wieder aufzustellen, war leider der größte Teil der Muschelschalen verschwunden. Man rekonstruierte sie grob nach einer Skizze, die ein Arbeiter beim Abbau des Brunnens angefertigt hatte. Auch die Inschrift wurde nicht eins zu eins übernommen. Interessanterweise wurde ein Fehler verbessert, denn ursprünglich konnte man in der Inschrift lesen, von Zeitgenossen bezeugt, dass der Brunnen im 22. Regierungsjahr des Papstes errichtet war. Etwas voreilig, denn als der Brunnen im Juni 1644 eingeweiht wurde, dauerte es noch über einen Monat bis zur Vollendung des 21ten Jahres. Tatsächlich starb der Papst Urban VIII. 8 Tage vor seinem 22ten Thronjubiläum.
Die heutige Inschrift:
VRBANVS VIII PONTIFEX MAXIMVS
FONTI AD PVBLICVM VRBIS ORNAMENTVM
EXSTRVCTO
SINGVLORVM VSIBVS SEORSIM COMMODITATE HAC
CONSVLVIT
ANNO MDCXLIV PONT XXI
Papst Urban VIII. hat, nachdem der Brunnen (der Tritonenbrunnen) zum öffentlichen Schmuck der Stadt erbaut war, den Bedürfnissen der Einzelnen gesondert mit dieser Annehmlichkeit Sorge getragen im Jahre 1644, seines Pontifikats 21
Quellen: Bernini, Arne Karsten, Verlag C.H.Beck, 2006, Roms sprechende Steine, Klaus Bartels, Verlag von Zabern, 2000, Il Facchino di via Lata, Cesare d’Onofrio, Romana Società Editrice, 1991, NZZ zu Urban VIII.



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